Weltpremiere auf Festung Hohen Burg (Homberg / Efze)
BTB / Homberg / Efze : “Was dem Fußball und anderen Sportarten in Zeiten von Corona recht ist, kann mir doch nur billig sein: ein Geisterturnier! Und wenn ich damit etwas für den Behindertensport tun kann, organisiere ich halt ein Torball-Geisterturnier.” Das sagte sich die “weiße Frau” mit dem Herz für den Behindertensport. Der Legende nach zeigt sich die Dame alle sieben Jahre dem geneigten Spukfan auf Festung Hohenburg bei Homberg / Efze.
Das letzte Mal soll die “Weiße Frau” im Rahmen des Homberger Wurzgartenfestes am 25.06.17 zu sehen gewesen sein. “Außergewöhnliche Zeiten erfordern allerdings außergewöhnliche Maßnahmen.” sagte sich die – wohl im 15. Jahrhundert verstorbene Dame zum verfrühten außerplanmäßigen Erscheinungstermin und kontaktierte ihre Spukgenossen … und alle kamen:
Aus dem hohen Norden reiste eine Truppe Klabautermänner an. Über die nahe gelegene Efze ließ sich eine Mannschaft von Flaschengeistern anspülen. Ghuls, Goblins, und Mumien kamen ebenso zur Festung Hohenburg wie die Kopflosen Reiter, welche standesgemäß hoch zu Ross die Anreise bewältigten.
Die äußeren Rahmenbedingungen waren schnell geschaffen. “Auf dem YouTube-Kanal von “Blindentorball TV hab ich gesehen, wie das Ganze funktioniert. Das ist ja wahrlich kein Hexenwerk!” Gab die durchaus medienaffine “Weiße Frau” einen Einblick in ihre Turniervorbereitungen und ergänzte: “Allen anderen habe ich geraten sich auch alles dort anzuschauen, so dass wir hier sofort starten können.” Also: Los Ging’s. Der Anpfiff zur ersten Partie des Geisterturnieres erfolgte pünktlich um Null Uhr.
Offensichtlich hatten sich die geladenen Teilnehmer doch nicht so gut vorbereitet wie von der “Weißen Frau” erhofft: Die Flaschengeister kamen ohne Schutzausrüstung für ihr Glas und beraubten sich so beinahe aller Rückreiseoptionen. Auch die kopflosen Reiter machten ihrem Namen alle Ehre und agierten überaus kopflos, sodass alle Ihre Partien vorzeitig abgebrochen werden mussten. Ghuls und Goblins ließen ihre Bösartigkeit mehr und mehr aufblitzen. Auch die Mumien waren im Verlauf der Nacht immer öfter von der Rolle und ließen sich von ihren Kontrahenten wieder und wieder einwickeln. Die Organisatorin des Geisterturnieres wurde von Minute zu Minute blasser. Über den Rest des chaotischen Geschehens legt der Chronist dann auch lieber das Zaubermäntelchen des Schweigens…
Aber wie im richtigen Leben: Am Ende des Tages bzw. der Nacht saßen alle wieder friedlich zusammen und fabulierten bei einem Stockenberger Geisterbier über die Ereignisse der vergangenen Stunden.
Toll geschrieben Markus. Die Schwächen der Teilnehmer sind sehr lustig.